Sieg für die Dritte im Mannschaftskampf gegen Rinteln

Kreisliga West

SK Ricklingen 34,5 : 3,5SK Rinteln 2
Traulsen, Timo (1737)+ : -Meier, Wolfgang (1824)
Pubantz, Richard (1702)1/2 : 1/2Becker, Jörg (1693)
Hapke, Thorsten (1638)1 : 0Klein, Rudi (1596)
Wolf, Ulrich (1592)0 : 1Musev, Sibin (1456)
Herting, Crispin (1574)- : +Prochazka, Alexander (1273)
Helms, Dieter (1538)0 : 1Overkämping, Stephan (1466)
Heydemann, Jens (1271)1 : 0Neelmeier, Stephan (1244)
Kandelhard, Thomas (1756)1 : 0Hashem, Gebran (1091)

Unsere dritte Mannschaft sammelt zwei weitere Mannschaftspunkte in der Kreisliga West. Nach vielen Irrungen und Wirrungen gibt es im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des SK Rinteln mit 4,5 zu 3,5 den knappestmöglichen Sieg. Der Blick in der Tabelle richtet sich damit eher nach oben als nach unten.

Es war ein Auf und Ab der Stimmungslage, das unser Team durchleben musste. Eine Stunde vor Partiestart hatte Crispin sich krank melden müssen. Die Versuche des Mannschaftsführers, Ersatz zu besorgen, scheiterten an Nichterreichbarkeit. So musste das fünfte Brett frei bleiben und das Team schien schon vor dem ersten Zug zurückzuliegen. Doch auch Rinteln ließ ein Brett frei, Timo bekam am ersten Brett keinen Gegner. So war die Ausgangslage für beide Team wieder gleich.

Dann begann die schnellste Siegesserie der Saison. Jens konnte an Brett sieben mit Schwarz seinem Gegner ausgangs der Eröffnung eine Figur abknöpfen. Nach einer Stunde stand es 2 zu 1. Wenige Minuten später sammelte Thomas mit Weiß am achten Brett ebenfalls den vollen Punkt ein. Dabei hatte er zwischendurch eine Figur weggestellt. Aber aufgeben hat noch keine Partie gewonnen und durch druckvolles Spiel zwang Thomas seinen Gegner zu eigenen Fehlern und setzte am Ende sogar Matt. Fast zeitgleich eroberte Thorsten am dritten Brett die Qualität und steuerte auf einen ungefährdeten Sieg zu. Uli stand am vierten Brett mit Weiß ebenfalls vorteilhaft und setzte die gegnerische Königsstellung unter Druck. Und am sechsten Brett pflanzte Dieter mit Weiß nach zwei Stunden Spielzeit einen Springer in die gegnerische Stellung und brach mit der Dame über die h-Linie durch. Das sah auch gewonnen aus. Einzig am zweiten Brett hatte Richard mit Weiß nicht mehr als Ausgleich, aber in dieser Lage wäre ja auch ein Remis genug gewesen. Das sollte es doch eigentlich gewesen sein, dachte Mannschaftsführer Thorsten.

Ein schlechter Gedanke, denn bald darauf verlor Uli eine Figur. Dieter musste einsehen, dass das Eindringen seiner Dame in die gegnerische Stellung zu vorwitzig war, die Dame ließ ihr Leben. Und auch Thorsten ließ seine Dame vom gegnerischen Läufer fesseln. Da Richard und sein Gegner Remis gemacht hatten, lief nach zweieinhalb Stunden plötzlich alles gegen uns.

Immerhin, der Kampfeswille war bei keinem von uns erlahmt. Wir hatten ja auch schon 3,5 Mannschaftspunkte, würde nicht irgendwo noch ein weiterer halber Punkt zu holen sein? Bei Dieter gelang es nicht, seine Lage war so hoffnungslos, dass er die Segel streichen musste. Aber Uli und Thorsten kämpften noch. Und tatsächlich konnte Thorsten am dritten Brett ein paar Drohungen aufstellen. Es waren zwar Scheindrohungen, aber den Gegner setzte das unter Druck. Er fand die Gewinnfortsetzungen nicht. Nun war es nicht so, dass Thorsten fehlerfrei spielte, im Gegenteil. Zwischenzeitlich stellte er noch einen Springer ein. Eine grobe Unachtsamkeit, die so unglaublich war, dass der Gegner sie nicht sah. Ein Springer ist eben nur eingestellt, wenn der Gegner ihn schlägt. Freundlicherweise revanchierte sich Weiß und stellte seinerseits seinen Springer ein. Thorsten immerhin sah das, schlug den Springer und plötzlich hatte er Turm und Springer für die Dame. Die Stellung war geschlossen, die einzige offene Linie hatten Thorstens Türme besetzt, Grund genug für ihn, Remis zu bieten. Das war dem Gegner nach diesem Partieverlauf verständlicherweise zu wenig. Er spielte weiter, doch seine Stellung wurde nicht besser, sondern schlechter, weil er immer wieder Fesselungen zuließ, durch die Thorstens Figuren vorrücken konnten. Thorsten konnte ein Netz aus Schachgeboten aufbauen. Weiß glaubte, einen Turm abtauschen zu können, doch anschließend fesselte der andere schwarze Turm die gegnerische Dame. Wie Du mir, so ich Dir – dachte Thorsten, als er die Dame für den Turm einheimste. Mit Mehrfigur und zwei Mehrbauern konnte nichts mehr anbrennen. Weiß warf frustriert das Handtuch. Für Uli war das eine Erlösung, denn in seiner Partie gab es nicht mal ansatzweise irgendwelche Schwindelchancen. Er gab auf. Aber wir hatten den Mannschaftskampf nach dreieinhalb Stunden mit mehr Glück als Verstand und dem knappestmöglichen Ergebnis gewonnen.