Die Dritte gewinnt – der Abstieg wird vermieden

Unsere Dritte hat den Abstieg abgewehrt. Gegen den SV Bückeburg gibt es einen unerwartet klaren 5 zu 3 Sieg. Damit dürfen wir auch in der nächsten Saison in der Kreisliga West spielen.

Wenn ein gutes Pferd nur so hoch springt, wie es muss, ist unsere dritte Mannschaft für den Pferdesport nicht geeignet. Das Ziel im letzten Spiel der Kreisliga West hieß lediglich: zweieinhalb Mannschaftspunkte müssen her, dann können wir nicht absteigen. Am Ende waren es gegen den Tabellenzweiten SV Bückeburg doppelt so viele Punkte und das bedeutete: Sieg im letzten Mannschaftskampf. Also deutlich höher gesprungen als nötig.

Unsere hinteren Bretter erwiesen sich dabei als Matchwinner. An Brett vier, fünf und acht gab es Siege, nur an Brett sieben eine Niederlage und an Brett sechs ein Unentschieden. Da an den Brettern eins bis drei alle Spiel remis endeten, hieß es am Ende 5 zu 3 für unser Team. Das Ergebnis zeigt: ein Schachmannschaftskampf kann nicht prognostiziert werden. Schließlich haben wir in dieser Saison schon mit stärkeren Aufstellungen gegen schwächere Gegner verloren.

In der Schlusstabelle bedeutet dieser Sieg Platz acht. Es war also richtig, dass der Bezirksspielleiter unsere neuformierte dritte Mannschaft zu Beginn der Saison nicht in der Kreisklasse, sondern gleich in der Kreisliga antreten ließ.

Der Konkurrent vom SV Bückeburg fuhr übrigens nicht ganz so frustriert nach Hause, wie man hätte erwarten können. Vor dem Spieltag war ein Sieg für die Manschaft zwar Pflicht, um die Aufstiegschancen zu wahren. Doch da die Konkurrenz patzte, konnte Bückeburg trotz der Niederlage den zweiten Tabellenplatz halten und geht in die Relegationsspiele.

Kreisliga West - 9. Spieltag

SV BückeburgDWZ 5 : 3DWZSF Ricklingen 3
Voß, Martin1904½ : ½1737Traulsen, Timo
Kruse, Daniel1733½ : ½1658Hapke, Thorsten
Minde, Frank1685½ : ½1592Wolf, Ulrich
Orlowski, Thomas1637 0 : 11574Herting, Crispin
Krause, Niklas1511 0 : 11538Helms, Dieter
Bentel, Armin1617½ : ½1336Vespermann, Jörg
Fischer, Florian1410 1 : 01271Heydemann, Jens
Kruse, Tobias1373 0 : 11756Kandelhard, Thomas

Wie dieser Mannschaftskampf enden würde, war lange Zeit nicht klar. Dass wir aber das Ziel der zweieinhalb Punkte für den Klassenerhalt fest im Blick hatten, war immer deutlich. Denn in den meisten Partien waren die Stellungen lange ausgeglichen.

Nur Jens wich am siebten Brett mit Weiß früh ab: er opferte eine Figur für zwei Bauern, riss damit zwar die gegnerische Königsstellung auf und startete einen Angriff. Dem Gegner gelang es aber, klug abzutauschen, so dass der Angriff verpuffte. Jens fand zwar einen Weg, die Attacke wieder in Gang zu bekommen, übersah dann aber einen Springerzug und gab auf. Kein Drama, denn quasi zeitgleich konnte Thomas am achten Brett mit Schwarz den vollen Punkt einfahren. In gewohnter Manier hatte er die Partie in ein völlig ausgeglichenes Turmendspiel geführt und dort seinen Gegner mit seiner Routine geduldig überspielt. Mit diesem Sieg wird Thomas in der Kreisliga mit 7,5 Punkten aus 8 Partien der Topscorer.

Kurz darauf konnte Crispin uns durch seinen Schwarz-Sieg am vierten Brett in Führung bringen. Im Mittelspiel rechnete er weiter als sein Gegner. Am Ende eines allgemeinen Abtauschs konnte er mit seiner Dame tückisch Schach geben und anschließend Material einsammeln. Das reichte zum vollen Punkt. Crispin ist damit der zweite Spieler neben Thomas, der diese Saison ohne eine einzige Niederlage bestreiten konnte, ein schöner Erfolg. Wenig später erhielt Uli, der am dritten Brett mit Weiß spielte, ein Remisangebot seines Gegners, das er wegen des Vorsprung unseres Teams beruhigt annehmen konnte.

Nach drei Stunden hatten wir also unser Ziel erreicht. Die 2,5 Punkte gegen den Abstieg waren im Kasten. Und es sah sogar nach mehr aus, denn wir hatten am ersten und fünften Brett einen Bauern mehr, und am zweiten Brett fühlte sich Thorsten auch recht wohl. Nur Jörg an Brett sechs hatte einen Bauern weniger.

Eine viertel Stunde später konnte Dieter am fünften Brett mit Weiß den nächsten vollen Punkt einfahren: erst ein Bauer mehr und dann routiniert zum Sieg abgewickelt. Jörg mit Schwarz am sechsten Brett erhielt von seinem Gegner ein überraschendes Remisangebot, das er angesichts des Minus-Bauern dankend annahm. Damit stand es 4 zu 2 für uns, ein Unentschieden war uns damit sicher.

Bückeburgs Mannschaftsführer gab die Parole aus, in beiden Partien auf Sieg zu spielen. Ein Unentschieden im Mannschaftskampf hätte Bückeburg Platz zwei garantiert und damit die Chance auf den Aufstieg. Doch in keiner der beiden Spitzenpartien sah es nach Vorteil für Bückeburg aus. Immerhin: es sollte noch knapp anderthalb Stunden bis halb drei dauern, bis alles entschieden war.

Timo hatte mit Weiß am ersten Brett im frühen Mittelspiel einen Bauern gewonnen. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Stellung, gab den Bauern zurück und konnte alle Versuche, seines nach DWZ-Zahl überlegenen Gegners abwehren und die Partie in der Remisbreite halten. Das wurde aber erst besiegelt, als Thorsten am zweiten Brett mit Schwarz erfolgreich remis wegen dreifacher Stellungswiederholung reklamiert hatte. Zwischenzeitlich hatte er sich sogar auf der Siegerstraße gesehen. Die gegnerischen Attacken am Königsflügel hatte er abgewehrt und dann am Damenflügel mit Mattmotiven und Fesselungen einen Bauern erobert. Doch Weiß verteidigte sich kreativ und erhielt wieder Gegenspiel. Es entstand ein Turmendspiel, das beiden Spielern viel Rechenarbeit abverlangte. Nach 73 Zügen war auch diese Partie beendet und der Sieg im letzten Mannschaftskampf mit 5 zu 3 unter Dach und Fach.

Saisonfazit: in der Kreisliga ist unsere dritte Mannschaft absolut konkurrenzfähig. Hätten wir immer in voller Besetzung antreten können, wäre sogar noch mehr drin gewesen. Aber erste und zweite Mannschaft haben natürlich Vorrang, wenn Spieler fehlen, das ist in jedem Verein selbstverständlich. Die zeitweise dräuende Abstiegsgefahr hätten wir uns ersparen können, aber am Ende haben wir uns souverän im Mittelfeld der Liga platziert – kurioserweise mit zwei Siegen gegen vor uns platzierte Mannschaften, aber auch mit zwei Niederlagen gegen zwei Teams, die am Ende hinter uns lagen. Dass das Team hochmotiviert ist, zeigt der Saisonnachschlag: Wir spielen im Pinnel-Willeke-Pokal. Mal sehen, was wir da reißen können.